Gefrierbrand - jeder, der schon einmal Lebensmittel im Gefrierschrank aufbewahrt hat, hat ihn wohl schon gesehen. Doch was genau ist Gefrierbrand und wie entsteht er? Dass du zumindest mit dem Wort etwas anzufangen weißt, ist schon ein guter Schritt. Ich habe nämlich auf die harte Tour gelernt, was Gefrierbrand ist.
Meine erste Wohnung und ein ganzes Huhn im Tiefkühler schien bräunlich-blau zu sein und was in Schnee gehüllt. Damit du dem Schnee auf deinen Lebensmitteln vorbeugst, erkläre ich dir genau, was Gefrierbrand ist und was du dagegen tun kannst.
Was ist Gefrierbrand und wie entsteht er?
Gefrierbrand ist eine Art von Lebensmittelbeschädigung, wenn doch er keinen Verderb darstellt. Dabei kommt es zu einer Dehydrierung der Oberfläche vom Lebensmittel austrocknet. Durch den Wasserentzug verfärbt sich das Gefriergut und wird geschmacklich beeinträchtigt. Der Grund dafür ist, dass Wasser in den Zellen der Lebensmittel beim Gefrieren zu Eiskristallen wird, die bei ungünstigen Bedingungen sublimieren. Das bedeutet, dass sie direkt in den gasförmigen Zustand übergehen, ohne zuvor flüssig zu werden.
Die Lebensmittel werden beim Gefrierbrand regelrecht ausgetrocknet und erhalten quasi einen Brandschaden.
Verschiedene Faktoren können Gefrierbrand verursachen oder verschlimmern, darunter:
- eine zu hohe Lagerungstemperatur im Gefrierschrank
- eine unzureichende Verpackung (insbesondere wenn Luft in den Behälter kommt!)
- eine zu lange Lagerdauer
Einige Lebensmittel sind anfälliger für Gefrierbrand als andere, insbesondere solche mit einem hohen Wassergehalt, wie zum Beispiel Gemüse, Obst oder mageres Fleisch.
Diese Lebensmittel sind besonders anfällig für Gefrierbrand
Einige Lebensmittel sind anfälliger für Gefrierbrand als andere, insbesondere solche mit einem hohen Wassergehalt. Hier sind einige Beispiele für Lebensmittel, die besonders gefährdet sind:
- mageres Fleisch: Mageres Fleisch wie Teile von Rind oder Huhn ist anfälliger für Gefrierbrand als fetthaltiges Fleisch. Geflügel wie Hähnchenbrust ist besonders empfindlich und kann schnell austrocknen und faserig werden.
- magerer Fisch: Magerer Fisch kann aufgrund seines hohen Wassergehalts und seiner empfindlichen Textur leicht Gefrierbrand bekommen. Besonders gefährdet sind dünne Filets. Sehr fetthaltige Fischen bleiben wiederum eher vom Gefrierbrand verschont.
- Gemüse: Gemüse mit einem hohen Wassergehalt, wie fast alle Sorten, ist ebenfalls anfällig für Gefrierbrand.
- Obst: Früchte mit einer dünnen Haut, wie Beeren oder Pfirsiche, können schnell austrocknen und schrumpfen. Durch den hohen Wassergehalt sind Früchte jedoch generell gefährdeter.
Um Gefrierbrand bei diesen Lebensmitteln zu vermeiden, solltest du sie am besten möglichst frisch einfrieren und sicherstellen, dass sie gut verpackt und luftdicht verschlossen sind. Eine weitere Möglichkeit ist, das Lebensmittel in Wasser einzulegen oder es vor dem Einfrieren zu blanchieren. Durch diese Methoden kann das Lebensmittel besser vor Gefrierbrand geschützt werden.
So erkennst du Gefrierbrand
Um Gefrierbrand zu erkennen, solltest du auf Anzeichen wie trockene, ausgetrocknete oder verfärbte Stellen auf der Oberfläche des Lebensmittels achten. Manchmal können diese Stellen auch eine unangenehme faserige Textur haben oder seltsam schmecken. Bemerkst du letzteres, ist es natürlich schon zu spät. Achte also insgesamt auf diese Dinge:
- Verfärbungen
- Eiskristalle bzw. "Schnee" am Lebensmittel
- ein Volumenverlust
Sind Lebensmittel mit Gefrierbrand genießbar?
Gefrierbrand bedeutet nicht unbedingt, dass das Lebensmittel ungenießbar ist. Wenn der Schaden jedoch zu schwerwiegend ist, kann dies dazu führen, dass das Lebensmittel eine schlechtere Textur oder einen unangenehmeren Geschmack hat. In diesem Fall ist es oft besser, das Lebensmittel zu entsorgen oder es für andere Zwecke zu verwenden, wie beispielsweise für Suppen oder Eintöpfe.
Allerdings ist Gefrierbrand auf keinen Fall gesundheitsschädlich. Er ist nur nicht besonders appetitlich. (Ich habe das Huhn aus meinem Eingangsbeispiel übrigens auch noch zubereitet und gegessen.)
So vermeidest du Gefrierbrand
Um Gefrierbrand zu vermeiden, lagere Lebensmittel richtig. Das machst du, indem du sie luftdicht verpackst (beispielsweise mit einem Vakuumiergerät*) und bei einer geeigneten Temperatur im Gefrierschrank aufbewahrst. Hierfür haben die meisten Gefrierschränke extra Symbole an den Laden.
Es ist auch hilfreich, Lebensmittel innerhalb einer angemessenen Zeit nach dem Einfrieren zu verbrauchen. Denn obwohl der Verderb im Tiefkühler gehemmt wird und Lebensmittel gefroren sehr lange haltbar sind, werden sie auch nicht unbedingt besser.
Bei Gemüse und Obst empfehle ich dir übrigens das Blanchieren. Das gilt vor allem für Gemüse, wie grüne Bohnen oder Brokkoli. Dadurch vermeidest du eher einen Gefrierbrand.
Eine Alternative wäre es, die Lebensmittel vor dem Einfrieren in Wasser einzulegen. Das rate ich dir jedoch nicht bei allen Lebensmitteln, wie beispielsweise Fleisch.
Lebensmittel mit Gefrierbrand verwerten
Wenn du Lebensmittel mit Gefrierbrand hast, kannst du sie dennoch verwerten. Sie sind nicht mehr in ihrer Blütezeit, aber dennoch verwendbar. Hier sind einige Tipps, was du mit Lebensmitteln mit Gefrierbrand tun kannst:
- Schneide die betroffenen Stellen ab: Wenn der Gefrierbrand nicht zu schwerwiegend ist, kannst du die betroffenen Stellen einfach abschneiden. Der Rest lässt sich wie üblich verwenden. Dies funktioniert besonders gut bei Fleisch oder Fisch.
- Verkoche das Lebensmittel: Wenn das Lebensmittel einen leichten Gefrierbrand aufweist, kannst du es in Rezepten verwenden, bei denen es sowieso zerkleinert oder zerkocht wird, wie beispielsweise Suppen, Eintöpfen oder Soßen.
- Upcycling aka Resteverwertung: Verwende Lebensmittel mit Gefrierbrand als Zutaten für Upcycling-Rezepte. Beispielsweise können überschüssiges Obst und Gemüse zu Smoothies oder Fruchtaufstrichen verarbeitet werden.
Fazit Gefrierbrand: nicht schön, aber ungefährlich und vermeidbar
Zusammenfassend ist Gefrierbrand ein häufiges Problem bei der Lagerung von Lebensmitteln im Gefrierschrank. Er tritt auf, wenn Wasser in den Zellen beim Gefrieren zu Eiskristallen wird und dann sublimiert, was zu einer Dehydrierung der Oberfläche und damit zur Qualitätsminderung führt. Offensichtlich wird der Gefrierbrand meisten durch Schnee am Lebensmittel.
Um Gefrierbrand zu vermeiden, ist es wichtig, Lebensmittel richtig zu lagern und zu verpacken. Gewährleiste zudem eine geeignete Lagertemperatur im Gefrierschrank.
Wenn Gefrierbrand einmal auftritt, ist es oft immer noch möglich, das betroffene Lebensmittel zu verwenden. Kurzum ist Gefrierbrand also nicht optimal, aber sehr wohl ungefährlich und einfach vermeidbar. :-) Erleichterung! :-)